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News 18 - 2025

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Walter Berthold Mittwoch, 14. Mai 2025 von Walter Berthold

News 18 - 2025

Darum sollten Sie Dateien lokal sichern – und so gehen Sie dabei vor

Im Zeitalter von Online-Apps und Cloud-Diensten sollten Sie dennoch wichtige Dateien lokal sichern und für die Zukunft erhalten. So gehen Sie vor.

Quelle: pc-welt

Vor etwa 10 Jahren teilte mir eine prominente Führungskraft aus dem Tech-Sektor zuversichtlich mit, dass Computerdateien bald schon überflüssig werden. Es handelte sich um Bret Taylor, der damals eine Microsoft-Word-Alternative namens Quip entwickelte. Zuvor hatte er die Entstehung von Google Maps beaufsichtigt, war CTO von Facebook und wurde später Co-CEO von Salesforce.

Taylor vertrat die Ansicht, dass Quip und andere Online-Dienste wie Google Docs, Netflix und Spotify die Dateiverwaltung überflüssig machen würden und dass herkömmliche Dateiformate wie .DOC oder .MP3 irgendwann so antiquiert erscheinen würden wie die ehrwürdige Diskette.

Seine Vorhersage hat sich in vielerlei Hinsicht als richtig erwiesen. Dateiverwaltung ist heute für eine ganze Generation junger Techniknutzer ein Fremdwort geworden. Man muss schon ein besonderer Nerd sein, um seine eigenen Medien zu konsumieren, ohne sich dabei auf Streaming-Dienste zu verlassen. Wenn Ihnen jemand ein Word-Dokument per E-Mail schickt, sind Sie vielleicht verärgerter, als wenn er stattdessen auf ein Google Doc verlinkt hätte.

Aber ich habe Dateien schon immer für mehr als nur ein gelegentliches Ärgernis gehalten. Ich verwende gerne Anwendungen, die leicht zugängliche Dateien auf meinen Geräten erzeugen, weil diese Dateien unter meinem Kommando stehen und mir nicht weggenommen werden können. Das ist bei vielen der Online-Dienste, auf die wir uns verlassen, nicht mehr der Fall.

Und diese Philosophie erfährt in einigen Tech-Bereichen eine Renaissance, da die Menschen mit den Nachteilen einer dateifreien Zukunft zu kämpfen haben.

Warum Dateien immer noch wichtig sind

Streaming-Dienste können ohne Vorwarnung Inhalte entfernen und den Zugang komplett neu regeln. Facebook und Google haben Nutzer versehentlich aus ihren Konten ausgesperrt, sodass sie keinen Zugriff mehr auf Fotos und Mitteilungen hatten. Nützliche Online-Ressourcen könnten eines Tages ohne Vorwarnung aus dem Netz verschwinden. Das alles liegt außerhalb Ihrer eigenen Kontrolle.

Die Aufbewahrung Ihrer eigenen Dateien kann hier eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme sein. Aber über die reine Datensicherung hinaus bieten Dateien die Freiheit, das beste Werkzeug für eine bestimmte Aufgabe auszuwählen.

Heutzutage schreibe ich den größten Teil meiner Texte in Obsidian, das Dokumente auf meinem Computer im Markdown-Format speichert. Wenn Obsidian nicht mehr zur Verfügung steht oder ich einfach eine andere Anwendung ausprobieren möchte, kann ich diese Dateien in einem anderen Markdown-Editor öffnen, ohne sie konvertieren, hochladen oder migrieren zu müssen.

Das Gleiche gilt für Fotos. Ich erstelle automatisch eine Sicherungskopie der Galerie meines Smartphones in Google Fotos. Doch ich behalte gleichzeitig auch Kopien in Onedrive und auf meinem Computer. Das bedeutet, dass ich andere Lösungen wie Mylio ausprobieren kann, ohne den zeitaufwändigen Exportprozess von Google über mich ergehen zu lassen.

Das Beste daran ist vielleicht, dass eine Dateisammlung etwas über Sie als Person aussagt. Sie ist eine allumfassende Darstellung Ihres digitalen Lebens, die – anders als die meisten Dinge in der Technik – mit der Zeit immer wertvoller wird.

Wenn Sie zum Beispiel tief in meinen Rechner vordringen, werden Sie einen Ordner namens “OldComputer” finden. Dies ist eine meiner wertvollsten digitalen Zeitkapseln, eine Fundgrube für vergessene Fotos, Musikprojekte, frühe Webkreationen und peinliche AOL Instant Messenger Chatprotokolle, die ich offenbar aufbewahren wollte. Das Durchstöbern dieser alten Ordner weckt Gefühle, die Google Docs und Spotify niemals wecken können.

So legen Sie los!

Ich will damit nicht sagen, dass Sie alle Ihre Online-Dienste zugunsten einer lokalen Sammelwut aufgeben sollten. Cloud-basierte Dienste für die Datensicherung oder Synchronisierung sollten Sie auch weiterhin nutzen. Ich setze ebenfalls darauf, weil sie nützlich und praktisch sind. Aber wenn Sie Wert auf mehr Kontrolle über Ihren digitalen Fußabdruck legen, sollten Sie eine lokale Dateisammlung in Betracht ziehen. Diese Werkzeuge können Ihnen dabei helfen:

  • Cobalt.tools ist ein kostenloses webbasiertes Dienstprogramm, das Inhalte von Youtube, Instagram und anderen Online-Quellen in herunterladbare Video- und Audiodateien umwandelt.

  • PlayOn kann Videos von Streaming-Diensten wie Netflix und Hulu lokal speichern.

  • Bewahren Sie ein Offline-Archiv von Artikeln auf, die Sie nützlich finden. Mit der Browsererweiterung Single File können Sie Webseiten als eigenständige HTML-Dateien speichern, die offline lesbar sind. Obsidian bietet zusätzlich einen kostenlosen Web Clipper an, der zusammen mit der Desktop-App funktioniert.

  • Wenn Sie viele Notizen machen, sollten Sie Anwendungen in Betracht ziehen, die Ihre Notizen in offenen Formaten speichern, auf die auch andere Anwendungen zugreifen können. Obsidian ist eine davon, aber es gibt auch andere, wie Joplin und Logseq.

  • Der Aufbau einer Sammlung von Musikdateien ist eine der lohnendsten Beschäftigungen, die ich in den letzten 10 Jahren gemacht habe. Ich kaufe viele Alben auf Bandcamp, was den Künstlern mehr Geld einbringt als Streaming-Dienste – und gelegentlich auch eine CD, die ich natürlich sofort digitalisiere.

In der Zwischenzeit bin ich froh, dass die Idee, seine Dateien zu besitzen, immer beliebter wird. Steph Ango, CEO von Obsidian, nennt diese Philosophie “file over app“, während Matt Birchler sie als “das Herunterladen von Dingen, die Sie lieben” bezeichnet. Wie auch immer Sie es nennen wollen: Ich denke, diese Idee ist eine nähere Auseinandersetzung wert. Ich bin mir aber auch sicher, dass die großen Tech-Manager es lieber hätten, wenn Sie es nicht tun würden.

In einem der nächsten Newsletter gibt es Informationen zu den besten Methoden der Datenarchivierung.

Bei Fragen könnt ihr euch gerne bei mir oder eurem Kursleiter melden.

Lieben Gruß

Walter Berthold

Herausgeber:
Walter Berthold - Computertraining für Senioren
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E-Mail: aW5mb0BiZXJ0aG9sZC1icmFja2VsLmRl@invalid
www.computertraining-kurse.de


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